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Playmobil.....eine Jugendliebe trifft den Bulli

Bauernhof, Ritterburg und Piratenschiff – In kaum einem Kinderzimmer fehlt das Spielzeug des Herstellers geobra Brandstätter Stiftung & Co. KG aus dem fränkischen Zirndorf: Nun hat auch Playmobil, Inbegriff von facettenreichen Spielewelten und `der` Klassiker unter den Systemspielzeugen, sein eigenes Bulli-Modell. Und nicht nur das! Auch der Käfer ist als Spielzeug im Maßstab von ca. 1:18 mit viel Zubehör erhältlich. Wir stellen euch T1 „Henrik the Red“, den Käfer, deren Zusammenbau und alle Einzelheiten vor.

Die Ankündigung im Spätherbst 2020 macht schnell die Runde: Es wird ein Playmobil-Bulli geben und die Vorfreude war groß. Seit 1974 ist das Spielzeug aus langlebigem Kunststoff auf dem Markt – so lange wie es auch den Verfasser dieses Artikels gibt und einiges Spielzeug von damals hat die Zeit überdauert. Doch dazu später mehr.

Jetzt stehen sie vor uns – zwei große Kartons mit englischer Beschriftung. Playmobil hat längst die Welt erobert und wird in rund 100 Ländern vertrieben und so entfällt die unterschiedliche Bedruckung der Verpackung. Was wir in den Kartons finden, ist dagegen leider nicht neu: Zahlreiche Plastiktütchen, die die einzelnen Bauteile der Modelle enthalten, teilweise in verschwindend geringer Anzahl. „Highlight“ ist hier eine Tüte, die eine weitere eingearbeitete Tüte mit kleinen Zubehörteilchen enthält. Immerhin versichert uns der Hersteller ausschließlich Tütchen aus recyceltem Plastik zu benutzen - ein richtiger Schritt!

Wir wissen, dass Produktionsabläufe so manches Mal zu seltsamen Ergebnissen führen und Geld gespart werden muss, aber in Zeiten, in denen die Mikroplastik- und Mülldiskussion allgegenwärtig ist, sollte man trotzdem andere Lösungen finden! Und gerade, wenn man Produkte für die nächsten Generationen herstellt, könnte man sich hier bemühen – gebt euch einen Ruck liebes Playmobil-Team. Das wird jedoch auch unser einziger Kritikpunkt sein, soviel sei verraten.

Das Zubehör der beiden Fahrzeuge ist sehr reichhaltig und originell. Während dem Käfer eine dreiköpfige Familie samt Surfbrett, Sandburg, Sonnenschirm, Kühlbox und Badehandtuch beiwohnt, wird der Bulli von einem Pärchen gesteuert, die optisch nicht besser zum Baujahr 1962 passen könnten.

Spiegelreflexkamera, zwei Kissen, Wanderkarte, Reisetasche, Zahnbürsten inklusive der Zahnpastatube, Proviant in Form von Fischkonserven, Keks-, Obst- und Milchpackung sowie eine Thermoskanne und dazugehörige Tassen liegen dem Bulli bei. Alles selbstverständlich Playmobil-like in die geöffneten Hände der Figuren zu clipsen.

Zwei stilechte große, zu öffnende Koffer auf den Dachgepäckträgern, die mit Gummibändern fixiert werden können, sorgen dafür, dass alle Kleinteile zum Aufräumen ihren Platz finden. Diverse Aufkleber machen beide Fahrzeuge und das Zubehör noch authentischer. 

Playmobil gibt das passende Alter von 5-99 Jahren an, wobei wir bei einigen Kleinteilen schon etwas die Befürchtung haben, dass auch 5 Jahre noch etwas zu jung ist, um die Vollständigkeit der Spielzeugsets mit Sorgfalt zu gewährleisten. Anclipsbare Armbanduhren und Haarschleifen der Figuren zum Beispiel sind schon äußerst klein.

Die Playmobilmacher haben sich sehr viel Mühe gegeben, nicht nur ein 1:1 Abbild der Fahrzeuge herzustellen, sondern auch ein Stück weit das Lebensgefühl, das gerade den Bulli umgibt, durch passendes Zubehör in die Kinderzimmer zu transportieren: Sonne, Sand und Meer, Freiheit und Urlaub gehören einfach zu Bus und Käfer dazu.

Der Zusammenbau gestaltet sich relativ leicht und sollte auch von jüngeren Kindern ohne große Probleme zu bewältigen sein.

Playmobil hat schon immer Wert auf das Spiel an sich gelegt, auf die Welten, die sich mit den Figuren, Fahrzeugen und Zubehör herstellen lassen, nicht aber so sehr auf den eigentlichen Zusammenbau des Spielzeugs.

Der Käfer ist nahezu fertig aufgebaut. Lediglich Räder, Dachgepäckträger, Spiegel und Rückleuchten sind noch anzubringen, dazu der Zusammenbau des Zubehörs und die Anbringung der Nummernschildaufkleber. Das dauert in etwa 5- 10 Minuten.

Zu öffnen ist beim Käfermodell die Motorhaube, die den Blick auf den typischen 4-Zylinder-Boxer freigibt und natürlich das Dach, um die Figuren auf die Sitze zu setzen.

Die Räder sind heutzutage aus Gummi, was sowohl Parkettboden als auch die Ohren der Eltern schont.

Als Vorlage des Bulli diente ein echter T1 aus der Sammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge: „Henrik the Red“  ein Camper, 1962 gebaut.

Hier ist die Detailfülle gegenüber dem Käfermodell noch um einiges gesteigert und der Zusammenbau dauert etwas länger, ist aber mit Hilfe von erwachsenen Händen in einer guten Viertelstunde erledigt.

Der Bulli selbst ist ebenfalls so gut wie vollständig zusammengebaut. Lediglich Reifen, Dachgepäckträger und Lampen müssen hier wie beim Käfer noch an die Karosserie gebaut werden.

Der Innenausbau hat es jedoch im wahrsten Sinne des Wortes in sich. Die Klappbank lässt sich tatsächlich zur Liegefläche, der Tisch hoch und wieder zurück an die Außenwand klappen. Mit einfachsten Mitteln schafft Playmobil es, dem Bulli Leben einzuhauchen. Wofür in anderen Spielzeugen aufwendige Mechaniken eingebaut werden müssen, sind hier kleine einfache Kunststoffnasen und –stanzungen notwendig und schon funktionieren Bank und Tisch wie im wahren Leben – faszinierend!

Auch der Küchenblock hinter der zu öffnenden Doppelflügeltür ist mit beweglicher Tür, Wasserhahn und klappbarem Tisch ausgestattet, ganz wie das große Vorbild.

Das Vorratsregal und der Körperpflegebereich mit Spiegel und klappbarer Ablage erinnern stark an die Westfalia Campingbox, die den Ursprung des mobilen Campings mit dem Bulli darstellt.

Selbst die Aufkleber, die auf Sitzbank und Heckpolster angebracht werden, zeigen das Muster der bullitypischen Innenausstattung in kariertem Grün. Um den Innenraum besser bespielen zu können, ist das Dach wie bei vielen Playmobilfahrzeugen abnehmbar.

Da hier genau die Dachkante des T1 herhalten konnte, ist dies bei zusammengesetzten Modellen praktisch nicht zu erkennen. In der Dachfläche selbst kann auch noch das angedeutete Faltdach entfernt werden und auch die Motorklappe gibt den Blick auf den arbeitenden 34-PS-Boxermotor frei.

Unserer Ansicht haben sich die Designer und Entwickler bei Playmobil selbst übertroffen. Beide Modelle, sowohl Bulli als auch Käfer, sind äußerst realistisch, transportieren ein Stück weit das Lebensgefühl um die alten Volkswagen und bleiben dabei aber letztendlich doch, was sie sind: Spielzeug zum Anfassen, robust und hoffentlich langlebig, wie man es von Playmobil kennt.

Das Zubehör ist reichhaltig und beide Autos nach kurzem Zusammenbau spielfertig. So kann sich Papa aussuchen, ob Bulli und Käfer den Weg in die Sammlervitrine finden oder doch der Nachwuchs damit durch Kinderzimmer düsen soll. Vielleicht macht es sogar Sinn, sich gleich eine doppelte Ausführung zu besorgen, denn auf eines sollte man mit Playmobil nie verzichten: Spielen!

Wir haben zum Abschluss dem Playmobil-T1 eines seiner Spielzeug-Vorfahren an die Seite gestellt, der auch heute noch keinen Vergleich scheuen muss: Ein zwar nicht mehr ganz so vollständiger, aber trotzdem nahezu unversehrter Camper von 1977. Der Kunststoff der aktuellen Modelle ist matter und feiner, aber die gut 43 Jahre Altersunterschied fallen weder auf dem Spielteppich noch in der Vitrine auf. Playmobil ist eben auch heute nicht aus den Kinderzimmern dieser Welt wegzudenken.

Es bleib zu hoffen, dass auch unser Bulli und der Käfer die nächsten 43 Jahre überdauern werden. Mit Glück werden wir es erleben, aber wir können auch schon vorsichtig andeuten, dass dies nicht die letzte fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Volkswagen Nutzfahrzeuge und Playmobil war. Der Sommer wird spannend. Wir bleiben für euch am Ball!

Für den Bulli, der momentan überall im Handel und natürlich direkt im Playmobilshop für 49,99 Euro, sowie für den Käfer, der für 39,99 Euro erhältlich ist, gibt es von uns eindeutig den Daumen hoch! Und damit auch unsere Leser den Spielspaß genießen können, verlosen wir in Zusammenarbeit mit Playmobil  einige der Sets. Nähere Infos dazu gibt es in Kürze auf vw-bulli.de.

von Patrick Kühl

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