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ID. Buzz: Der Countdown zur Weltpremiere läuft

Kein neues Auto wird derzeit mit so großer Spannung erwartet wie der VW ID. Buzz von Volkswagen Nutzfahrzeuge. Nun hat der Hersteller etliche neue Fotos und Infos veröffentlicht.

Getrante UD. Buzz unterwegs.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Die Weltpremiere des Concept Cars ID. Buzz auf der Autoshow in Detroit löste im Januar 2017 einen echten Hype aus. Das positive Feedback ließ in Hannover nur eine Entscheidung zu: Die Studie muss in die Serie transferiert werden. Fünf intensive Jahre der Entwicklungsarbeit folgten. Jetzt ist es soweit: Der ID. Buzz ist fertig. Volkswagen aktiviert deshalb den Countdown für eine Doppelweltpremiere: Am 9. März wird der vollelektrische Bulli zeitgleich als ID. Buzz (Fünfsitzer) und ID. Buzz Cargo (Transporter) emissionsfrei durchstarten.

Aktuell ist Volkswagen Nutzfahrzeuge in der letzten Testphase der ID. Buzz-Prototypen. In diesen Tagen tourt die Vorserienflotte durch Europa. Es sind finale Tests unter Alltagsbedingungen zwischen Barcelona, Paris, London, Amsterdam, Kopenhagen, Hamburg und Hannover. Kai Grünitz, Leiter der Fahrzeugentwicklung bei Volkswagen Nutzfahrzeuge, sagt: „Bevor wir die Serienproduktion des ID. Buzz hochfahren, liefern uns diese abschließenden Erprobungen mit Fahrzeugen, die nahezu dem finalen Serienstand entsprechen, unabdingbare Rückschlüsse für den letzten Feinschliff.“

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Neues Design, inspiriert von der Ikone T1

Die ID. Buzz-Prototypen sind nur noch leicht getarnt. Und so wird erkennbar, dass die Designer das Styling des Concept Cars von 2017 relativ konsequent auf die Serienversion des Jahres 2022 übertragen haben – die Ähnlichkeiten sind unverkennbar. Beide ID. Buzz-Versionen greifen zudem die Stilelemente des legendären T1 – des Ur-Bulli – auf. Dazu gehören extrem kurze Karosserieüberhänge, der maximal genutzte Raum auf einer minimalen Verkehrsfläche, die klassische Einteilung des Karosseriedesigns in eine untere und obere Ebene und das unverwechselbare Gesicht mit seiner V-Form. Und genau wie der Ur-Bulli, verfügt auch der ID. Buzz über einen Hinterradantrieb.

Trotz aller Verbindungen in die große Historie der Baureihe gibt der ID. Buzz der Elektromobilität ein neues Gesicht. Entstanden ist dabei ein Auto ohne Gegenspieler, weil der ID. Buzz nicht auf dem Kompromiss einer Multitraktionsplattform aufbaut, sondern konsequent ein E-Bulli ist. Beide Versionen des ID. Buzz, ob als Kleinbus oder als Transporter, sind laut dem Hersteller "Ausweise einer intelligenten Mobilitätsentscheidung, mit der private wie geschäftliche Besitzer dem Klimawandel begegnen können".

MEB-Konzept ermöglicht hohes Maß an Agilität

Die neue Baureihe basiert technisch auf dem Modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) des Volkswagen-Konzerns. Beide ID. Buzz-Versionen starten 2022 mit einer Lithium-Ionen-Hochvoltbatterie, die einen Bruttoenergiegehalt von 82 kWh bietet (netto: 77 kWh). Die Batterie versorgt einen 150 kW starken Elektromotor, der in die Hinterachse integriert ist und diese auch antreibt. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei 145 km/h elektronisch abgeregelt. Offizielle Werte zur Reichweite liegen noch nicht vor. Fakt ist, dass der neue ID. Buzz ein sehr agiles Fahrzeug ist. Zum einen baut die E-Maschine aus dem Stand heraus ihr maximales Drehmoment von 310 Nm auf. Zum anderen gesellt sich zu dieser dynamischen Komponente ein sehr niedriger Karosserieschwerpunkt, da sich die Batterie weit unten im Sandwichboden befindet. Bauartbedingt spielt der ID. Buzz noch einen weiteren Vorteil aus: Der Wendekreis des elektrischen Bulli beträgt nur knapp über 11,0 Meter.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Maximale Raumausnutzung und ein Radstand wie der T6.1

Volkswagen Nutzfahrzeuge hat auf der Basis des MEB einen vielseitigen Aufbau entwickelt, der ein großes Spektrum der Nutzung ermöglicht: Der multivariable ID. Buzz ist mit seinen fünf Sitzplätzen ebenso auf die Freizeit wie auf den geschäftlichen Einsatz zugeschnitten. Mit dem dreisitzigen ID. Buzz Cargo nimmt indes ein moderner Zero-Emission-Transporter Fahrt auf. Doch auch das ist erst der Anfang. Im Laufe des kommenden Jahres wird zum Beispiel ein verlängerter Radstand mit entsprechend erweiterten Möglichkeiten im Innenraum das Programm bereichern.

Zu den Dimensionen: Die 2022 startenden Versionen des ID. Buzz und ID. Buzz Cargo mit Normalradstand (2.988 mm) sind 4.712 mm kurz. Zum Vergleich: Der Radstand des neuen ID. Buzz entspricht bis auf zwei Millimeter Differenz dem des T6.1, der aber 4.904 mm in der Gesamtlänge misst. Damit bietet der ID. Buzz eine ähnliche Innenlänge, kann aber kleinere Parklücken nutzen. Der rundum großzügig verglaste Bus ist als 1.937 mm hoch; im Fall des Transporters sind es aufgrund leichter Fahrwerksunterschiede 1.938 mm (T6.1: 1.970 mm). Breit sind die beiden ID. Buzz 1.985 mm (ohne Außenspiegel); damit ist das neue Modell 81 mm breiter als der T6.1. Mit Felgen in den Dimensionen 18 bis 21 Zoll rollt die neue Baureihe auf großen Rädern (750 mm Durchmesser).

Viel Raum für Mensch, Gepäck und Job

Dank des platzsparenden MEB-Konzeptes bieten der ID. Buzz und ID. Buzz Cargo laut Volkswagen Nutzfahrzeuge "eine ungewöhnlich gute Raumausnutzung. Der fünfsitzige ID. Buzz nimmt selbst mit allen Passagieren an Bord bis zu 1.121 Liter Gepäck auf. Das maximale Stauvolumen des mit einer Trennwand hinter der ersten Sitzreihe ausgestatteten ID. Buzz Cargo beträgt über 3,9 m3".

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

„Plug & Charge“ und bidirektionales Laden

Die Baureihe wird mit der neuesten ID. Software künftig auch die Funktion „Plug & Charge“ bieten. Dabei authentifiziert sich der ID. Buzz per Ladestecker an den Schnellladesäulen (DC/Gleichstrom) vieler Anbieter und tauscht so alle erforderlichen Daten mit dem Ladepunkt aus – ein Komfortplus. Und es wird ein weiteres neues Feature geben: das bidirektionale Laden. Durch diese Technik eröffnet sich ein völlig neues Spektrum an Möglichkeiten. Ein Beispiel: Fortan wird es möglich sein, überschüssige Energie aus der hauseigenen Photovoltaik-Anlage tagsüber im ID. Buzz zu speichern und am Abend wieder in das Haus einzuspeisen, um auch ohne Sonne autark zu sein.

Over-the-Air-Updates und innovative Assistenzsysteme

Generell gilt für den ID. Buzz genau wie für alle Modelle der ID. Familie: Software-Updates können Over-the-Air an Bord geholt werden. Dazu zählen gleichermaßen Updates des Infotainmentsystems wie Updates im Bereich des Ladens oder der Fahrerassistenz. Das Spektrum der Assistenzsysteme beinhaltet innovativ vernetzte Technologien wie das erstmals realisierte „Trainierte Parken“ (automatisches Ein- und Ausparken), „Car2X“ (Warn- und Gefahrenmeldungen im lokalen Nahbereich) und die neueste Version des „Travel Assist“ mit Schwarmdatennutzung; das System ermöglicht über den gesamten Geschwindigkeitsbereich die teilautomatisierte Quer- und Längsführung.

Europäische Markteinführung im September

Schon kurz nach dem Produktionsstart des ID. Buzz in der ersten Jahreshälfte steht im Herbst die europäische Markteinführung an. Der ID. Buzz soll zudem auch in den USA auf den Markt kommen – es wird das von vielen amerikanischen Fans erwartete Comeback der Baureihe zwischen New York und San Francisco.

Erster Vorläufer des ID. Buzz debütierte vor 50 Jahren

Der ID. Buzz ist übrigens nicht der erste Bulli mit elektrischem Antrieb. Bereits vor 50 Jahren präsentierte Volkswagen auf der Hannover-Messe einen T2 als ersten Prototyp, der von einem Elektromotor im Heck angetrieben wurde. Die maximale Reichweite von 85 Kilometern zeigte allerdings, dass die Batterie-Technologie längst noch nicht praxistauglich war. Doch damals, 1972, entstand er bereits: der Traum vom lokal emissionsfrei fahrenden Bulli. 2022 wird er nun Realität.

von Gerhard Mauerer

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