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Zeit für den Auto-Frühjahrsputz

Der Frühling kommt - Zeit, das Auto zu putzen und zu entrümpeln. Was man beachten sollte, hat der AvD Automobilclub von Deutschland zusammengefasst.

 ©Allianz

Der Frühling steht sprichwörtlich vor der Tür: Zeit den Wintermief zu vertreiben, ordentlich durchzulüften und neben Haus und Hof auch das Auto einem gründlichen Frühjahrsputz zu unterziehen. Eine solche Grundreinigung beinhaltet nach den Einwirkungen durch Kälte, Streusalz und Nässe zudem die ideale Gelegenheit das eigene Auto einer Zustandskontrolle zu unterziehen. Zumal sich der nötige Aufwand in Grenzen hält.

Den Start markiert eine Grundreinigung, die am besten in einer Waschanlage erledigt werden sollte. Sehr gut sind Waschstraßen, durch die das Auto gezogen wird und die eine manuelle Vorreinigung anbieten. Damit lassen sich winterliche Ablagerungen auch aus zerklüfteten Winkeln und Ecken entfernen. Die lackschonende Beseitigung der weiteren Verschmutzungen erfolgt dann bei der maschinellen Wäsche. Tipp: Zum Einsatz sollte ein Waschprogramm mit Unterbodenreinigung kommen. Das nimmt sich auch der Fahrzeugunterseite an, denn dort hat sich zumeist eine Reihe von Streusalz-Überresten eingenistet. Zwar ist die Auto-Kehrseite durch Konservierung und Verkleidungen in der Regel gut geschützt, doch kleinste Beschädigungen führen fast zwangsläufig zu Rost, wenn Salzreste nicht entfernt werden. Sorgen um die Unversehrtheit des eigenen Autos sind unbegründet, wenn man die Hinweise der Beschilderung und des Personals der Anlagen beachtet. Das Thema Mikrokratzer im Lack ist jedenfalls weitgehend passé, setzten doch die allermeisten Waschanlagen inzwischen lackschonenden Lappen- oder Schaumstoffelemente anstelle harter Nylonborsten ein.

Eine Alternative sind die Wäsche mit Schwamm und Schlauch oder Hochdruckreiniger. Insbesondere für Cabrios mit Stoff- oder Kunststoffverdeck ist diese Methode zu empfehlen, da das Material des Verdecks durch fest zupackenden Bürsten höheren Belastungen ausgesetzt ist. Bei diesem Verfahren aber keinesfalls am Wasser sparen, sonst drohen Kratzer. Und bitte nur auf extra ausgewiesenen Waschplätzen mit Ölabscheider und Schmutzfiltern waschen, denn in vielen Städten und Gemeinden ist die heimische Autowäsche per Gemeindesatzung untersagt. Hochdruckreiniger sollten in jedem Fall nur vorsichtig mit niedrigen Druckeinstellungen und einem Minimalabstand von 30 Zentimetern zum Einsatz kommen. Insbesondere Reifen, Dichtungen und die erwähnten Verdecke können durch zu starken Wasserdruck schnell Schaden nehmen.

Tipps für die Waschanlage:

- Einen Eimer, einen Schwamm und mindestens zwei Autoleder zum Nachtrocknen mitnehmen. Gut geeignet ist auch das „Wundertuch“ von Spontex. Dazu Gummipflege, Fensterreiniger, drei bis vier fusselfreie Lappen z. B. alte Geschirrtücher, ein Mikrofasertuch und eine Flasche Hartwachs. Chromteile und andere hochglänzende Flächen lassen sich mit speziellen Chrom-Reinigern aber auch mit herkömmlicher Zahnpasta wirksam säubern.

- Vor der Einfahrt in die Waschanlage gegebenenfalls mit der Sprühlanze eines Hochdruckreinigers das Fahrzeug bewässern und so den Schmutz einweichen und vorreinigen. Ist keine entsprechende Einrichtung vorhanden, das Auto vor dem Beginn des Waschprogramms mit einigen Eimern Wasser übergießen und oberflächlich anfeuchten.

- Nach der Ausfahrt aus der Waschanlage abseits parken. Den Eimer mit klarem Wasser befüllen und die Autoleder einweichen. Türen und Hauben öffnen und Wasserreste abledern sowie die Türeinstiege säubern. Partien, die von der Waschanlage nicht erreicht wurden – zum Beispiel die Bereiche unterhalb der Türgriffe oder Vertiefungen an der Heckklappe – mit dem Schwamm und reichlich klarem Wasser nachwischen. Anschließend auch hier trockenledern und mit Hartwachs versiegeln.

- Gummidichtungen mit angefeuchtetem Küchenkrepp abreiben, dabei das Papier ständig wenden. Nach dem Trocknen, Dichtungen mit Gummipflege nachbehandeln, damit sie elastisch bleiben. Dafür eignet sich auch Vaseline oder Puder.

- Mit dem Auto zum Saugplatz fahren, Türen öffnen und Fußmatten und Teppiche entnehmen. Vor dem Saugen unter den Sitzen nach runtergefallenen Gegenständen schauen und entfernen. Zuerst die Polster und danach den Fußraum mit der Düse absaugen. Matten und Teppiche auf dem Reinigungsrost abklopfen, dann wieder ins Auto einlegen und absaugen.

- Glasflächen mit Fensterreiniger behandeln. Möglichst keine alkoholhaltigen Reiniger benutzen, denn Kunststoff und Plexiglas aber auch die Softlacke auf den Oberflächen können dadurch matt und rissig werden. Die Frontscheibe besonders gründlich reinigen und mit einem Papiertuch nachwischen. Nicht vergessen die Scheibenwischer auf Beschädigungen zu überprüfen.

- Die Oberflächen im Innenraum, den Instrumententräger, die Mittelkonsole, Türleisten, etc. mit einem angefeuchteten Mirkofasertuch abwischen. Lederlenkräder freuen sich über sparsam aufgetragene Lederpflege.

- Idealerweise auch Motoröl- und Kühlmittelstände kontrollieren sowie Wischwasserbehälter mit entsprechendem Waschzusatz ergänzen und Füllstand mit Wasser auffüllen. Nach einer Sichtkontrolle der Riemen die Motorhaube wieder sorgfältig schließen.

- Unbedingt den Luftdruck der Reifen prüfen. Das ist besonders wichtig bei Fahrzeugen, die von Winter- auf Sommerreifen umgerüstet wurden sowie bei Young- und Oldtimern, die während des Winters kaum bewegt wurden.


Tipp: Nutzen Sie die Gelegenheit das Auto zu „entrümpeln“ und den Kofferraum aufzuräumen. Denn Mehrgewicht führt zu Mehrverbrauch. Außerdem nervt es, wenn Gegenstände in Kurven durch den Kofferraum purzeln.

Wer lange Freude an seinem Auto haben und den Wertverlust verlangsamen möchte, sollte seinem Fahrzeug regelmäßig eine Wäsche gönnen. So wird der Glanz des Lacks dauerhaft erhalten, weil Schmutz und Staub keine Chance haben, mit der Oberfläche zu reagieren und die Lackierung anzugreifen. Glatte und konservierte Oberflächen lassen Schmutz und Insekten nicht so stark anhaften, so dass sie leichter zu entfernen sind. Zudem hilft die beschriebene Prozedur kleine Beschädigungen frühzeitig zu erkennen, wodurch sich diese in der Regel mit wenig Aufwand beheben lassen. Sauberkeit ist aber auch ein Sicherheitsplus: Untersuchungen belegen, dass saubere, glänzende Fahrzeuge im Straßenverkehr bis zu vier Sekunden früher wahrgenommen werden.

von Gerhard Mauerer

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