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Zehn Warnzeichen, wann man außerplanmäßig in die Werkstatt sollte

Es gibt Dinge am Auto, die kaputt gehen können, bei denen es keinen Aufschub zum Werkstattgang gibt. Der ACE gibt wertvolle Tipps.

 ©Volkswagen Nutzfahrzeuge

Moderne Fahrzeuge erinnern rechtzeitig an fällige Inspektionen. Doch selbst wenn alle Wartungen akribisch durchgeführt werden, verschleißen Teile schleichend oder es kann plötzlich ein Mangel auftreten. Oft leuchtet dann ein Lämpchen auf oder das Fahrzeug weist mit Textinformationen und Symbolen mehr oder weniger genau darauf hin, was ansteht. Allerdings werden nicht alle Mängel von den Autos erkannt. Daher ist es wichtig, aufmerksam zu sein und Veränderungen am Fahrzeug und beim Fahren ernst zu nehmen. Der ACE, Europas Mobilitätsbegleiter, erläutert, bei welchen Anzeichen ein Werkstattbesuch fällig ist. 

Lämpchen-Farbe gibt ersten Hinweis 

Leuchtet im Fahrzeug ein orangefarbenes Lämpchen oder ein gelbes Warnsymbol auf, ist dies ein Hinweis auf einen Fehler, der zeitnah behoben werden muss. Dies können beispielsweise Bremsbeläge sein, die an ihrer Verschleißgrenze sind. Leuchtet das Motormanagementlämpchen auf, läuft der Motor im Notlaufprogramm. Das heißt, das Fahrzeug hat in der Regel weniger Leistung und kann mehr verbrauchen. Mittelfristig können Folgeschäden auftreten. Wer nicht sicher ist, sollte im Fall der orangen und gelben Fehlermeldungen seine Pannenhelfer oder eine Werkstatt zurate ziehen. 

Achtung: Rote Lämpchen sind unbedingt ernst zu nehmen. Leuchtet ein Symbol rot auf, muss sofort angehalten werden, sofern das sicher möglich ist. Ansonsten können teure Folgeschäden auftreten oder die Sicherheit des Fahrzeugs ist nicht mehr gegeben. Hier sollte sofort ein Pannendienst gerufen werden.  

Bei diesen Anzeichen ist unbedingt eine Werkstatt aufzusuchen 

Nicht alle Fahrzeuge können Fehler selbst erkennen und es gibt auch Mängel, die grundsätzlich nicht erkannt werden können. Dazu gehören beispielsweise versprödete Reifen oder verschlissene Fahrwerksteile. Manche Fahrzeuge haben für die hinteren Bremsen noch immer keine Verschleißanzeige. Daher sollte regelmäßig zusätzlich zum Service eine Sichtprüfung durchgeführt und immer auf ungewöhnliche Geräusche oder Gerüche geachtet werden. 

Der Auspuff qualmt auch noch bei warmem Motor: Riecht es nach Öl und qualmt bläulich, sind Dichtungen verschlissen. Häufig sind Ventilschaftdichtungen, Kolbenringe oder die Zylinderkopfdichtung defekt. Qualmt es weiß und riecht süßlich, deutet das ebenfalls auf eine undichte Zylinderkopfdichtung hin. Der Weg sollte direkt in die Werkstatt führen, am besten mit dem Abschleppwagen.  

Weitere Gerüche: Riecht es verschmort oder verbrannt, sollte schnellstmöglich angehalten werden. Die Ursachen können vielfältig sein. Probleme mit der Elektrik oder schleifende Teile kommen beispielsweise infrage. 

Es quietscht beim Bremsen: Möglicherweise sind die Bremsbeläge bereits so weit abgenutzt, dass Metall auf Metall reibt. Denkbar ist auch, dass Teile der Bremse festsitzen, wodurch die Beläge überhitzen und „verglasen“ – das heißt, sie bekommen eine sehr harte Oberfläche. In beiden Fällen sollte höchstens kurz und sehr vorsichtig weitergefahren werden, da die Bremswirkung bereits nachgelassen hat.

Knackgeräusche auf schlechten Straßen und beim Rangieren: Diese deuten auf verschlissene Fahrwerksteile hin. Sind Spurstangenköpfe oder Achsschenkelbolzen ausgeschlagen, kann im schlimmsten Fall ein Rad abknicken und das Auto ins Schleudern geraten. Harmlosere Ursachen können Buchsen der Querlenker oder gebrochene Fahrwerksfedern sein. Der Ursache solcher Geräusche sollte in jedem Fall zeitnah in der Werkstatt auf den Grund gegangen werden. 

Flüssigkeitsverlust: Lachen und Flecken unter dem Auto sollten keinesfalls ignoriert werden. Handelt es sich nur um Kondenswasser der Klimaanlage, ist dies normal. Kühlmittelverlust hingegen führt zur Überhitzung des Motors. Ausgelaufenes Öl schädigt nicht nur die Umwelt, es kann sich auch am Motor entzünden und zu einem Fahrzeugbrand führen. Der Verlust von Bremsflüssigkeit kann einen Ausfall der Bremse zur Folge haben. In diesem Fall würden moderne Autos jedoch den Verlust der Bremsflüssigkeit melden. 

Vibrationen beim Fahren: Tritt die Vibration in einem bestimmten Geschwindigkeitsbereich auf, können die Reifen eine Unwucht haben oder die Karkasse kann gebrochen sein. Eventuell steckt aber auch ein Gegenstand im Reifen – vielleicht ist auch nur ein Auswuchtgewicht abgefallen. Es gilt, die Ursache so schnell wie möglich herauszufinden. Tritt die Vibration vor allem beim Beschleunigen auf, sind oft Teile des Antriebs, beispielsweise Kardan- oder Gelenkwellen verschlissen.  

Alte oder abgefahrene Reifen: Sind Risse an der Oberfläche der Reifen sichtbar, beispielsweise zwischen den Profilblöcken, sind neue Reifen fällig. Die Profiltiefe im Sommer sollte aus Sicht des ACE mindestens drei Millimeter betragen, auch wenn der Gesetzgeber 1,6 Millimeter erlaubt. Ein kurzer Bremsweg ist nur mit guten Reifen erzielbar. Deshalb darf der Reifenwechsel nicht auf die lange Bank geschoben werden. Bei Ausbeulungen oder Beschädigungen sollten Reifen sofort ersetzt werden. 

Riss oder Steinschlag in der Frontscheibe: Ein Riss in der Scheibe ist ein erheblicher Mangel, da die Scheibe ein tragendes Teil ist. Auch können Risse sich vergrößern und die Sicht beeinflussen. Im schlimmsten Fall droht ein Bruch der Scheibe. Es ist dringend erforderlich, dass eine neue Scheibe eingeklebt wird. Sind Steinschläge nicht im Sichtfeld, können sie oft repariert werden, wenn nicht zu lange gewartet wird. Das Abkleben der Schadstelle mit einem transparenten Klebeband verhindert, dass Schmutz eindringt und erleichtert die Reparatur. Wer einen Steinschlag nicht reparieren lässt, riskiert möglicherweise, dass der Schaden größer wird und ein Riss entsteht. Auch können bei einem Steinschlag im Sichtfeld des Fahrenden oder am Rand der Scheibe, was eine erhöhte Bruch- oder Rissgefahr bedeutet, aufgrund des mangelhaften Betriebszustandes des Fahrzeugs ein Bußgeld von mindestens 80 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig werden. In beiden Fällen führt der Weg am besten zum Autoglaser. 

Der Gegenverkehr gibt ständig Lichthupe, obwohl das Abblendlicht eingeschaltet ist: Hier sollte dringend die Einstellung der Scheinwerfer überprüft werden. Vielleicht ist lediglich die Leuchtweite im Auto nicht richtig reguliert, was selbstständig eingestellt werden kann. Es kann aber auch ein Stellmotor defekt oder eine Befestigung des Scheinwerfers gebrochen oder verstellt sein. Möglich ist auch, dass ein Scheinwerfer nicht mehr leuchtet. Um Leuchtmittel zu wechseln, ist nicht zwangsläufig eine Werkstatt erforderlich – bei Unsicherheit ist es jedoch zu empfehlen, Expertinnen und Experten übernehmen zu lassen.

Optische Auffälligkeiten im Motorraum: Sind am Ölmessstab oder Öleinfülldeckel weiße Schlieren oder Schaum sichtbar, ist Wasser ins Öl gelangt. Verfärbt sich das Kühlmittel stark, kann Öl ins Wasser geraten sein. Beides deutet auf eine defekte Zylinderkopfdichtung hin oder eine längst überfällige Wartung. 

von Gerhard Mauerer

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