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Ratgeber: Camping im Winter

Für leidenschaftliche Camper ist die Saison mit Einbruch der kalten Jahreszeit nicht vorbei. Aber auch unter Caravan-Neulingen wird der Winterurlaub im mobilen Heim immer beliebter. Wer im Winter mit Wohnwagen oder Reisemobil unterwegs ist, sollte aber gut vorbereitet sein. Das beginnt bereits mit der Reiseplanung.

 

 ©André Kurt

Nicht jeder Campingplatz ist ganzjährig geöffnet. Daher sollten sich Reisewillige bereits im Vorfeld zu informieren und das Wunschdomizil frühzeitig buchen, empfiehlt Intercaravaning, Europas größte Fachhandelskette für Caravaning. Auch die geplante Route sollte vorab inspiziert werden. Je nach Reiseziel sind Kenntnis von Steigungen und Beschaffenheit der Stecke ratsam – gerade Straßen in Bergregionen sind häufig verschneit oder vereist und können so zum echten Härtetest werden. Um Schlitterpartien zu vermeiden, dürfen Schneeketten in der Ausrüstung nicht fehlen. Wichtig für eine sichere Fahrt ist die richtige Bereifung. Winterreifen und eine Profiltiefe von mindestens vier Millimetern sind empfehlenswert. Wer im Ausland unterwegs ist, sollte sich zusätzlich über die länderspezifischen Richtlinien informieren.

Vor Reisebeginn ist es ratsam, die Bordbatterie noch einmal vollständig zu laden und eine zusätzliche Batterie im Gepäck zu verstauen, um die Stromversorgung für die Dauer der Reise zu sichern. Stromgeneratoren oder Brennstoffzellen sind im Winter eine gute Alternative zu Solarzellen.

Neben einer guten Stromversorgung ist eine funktionierende Heizung beim Campingurlaub im Winter besonders wichtig – und ausreichend Gas im Gepäck. Als Faustregel gilt: Eine Elf-Kilo-Flasche Gas reicht etwa zwei bis drei Tage – je nachdem, wie intensiv die Heizung genutzt wird. Beim Kauf des Flüssiggases müssen Wintercamper unbedingt auf dessen Zusammensetzung achten. Wichtig ist ein hoher Anteil Propan, da Butan bei etwa Null Grad nicht mehr in einen gasförmigen Zustand übergeht. Wenn die Gasflasche leer ist, ist ein automatisches Umschaltventil, das die Reserveflasche aktiviert, besonders praktisch: Es erspart den manuellen Wechsel und verhindert so, dass der Innenraum auskühlt – gerade, wenn die Urlauber draußen unterwegs sind.

Damit es beim ersten Aufheizen auch wohlig warm wird und eine Grundwärme entsteht, sollten alle Klappen und Schranktüren geöffnet werden. Das gilt auch beim Lüften: Um Kondenswasser zu vermeiden, empfiehlt Intercaravaning, Türen und Fenster auch bei Minusgraden regelmäßig öffnen. Gerade im Inneren der Schränke staut sich das Schwitzwasser, lässt das Holz aufquellen und Schimmel entstehen. Die kalte Außenluft wirkt hier zusätzlich wie ein Schwamm: Sie nimmt besonders viel Feuchtigkeit auf, wenn sie sich erwärmt.

Ein Teppich auf dem Boden und spezielle Isoliermatten vor großen Fenstern verhindern, dass unnötig viel Wärme nach außen abgegeben wird. Ein Vorzelt schafft nicht nur zusätzlichen Stauraum, sondern wirkt zusätzlich als eine Art Wärmeschleuse, da beim Öffnen der Türe weniger Wärme verloren geht. Ausgelegt mit Vorzeltteppich oder Kunststoffmatten können sich die Camping-Freunde hier auch bei Tauwetter trockenen Fußes bewegen, nassgewordene Kleidung trocknen oder Wintersportgeräte verstauen. Trotz aller Vorsorge gegen ungewollten Wärmeverlust: Die Zwangsbelüftung sollte nicht abgedeckt werden, da sie eine konsequente Luftzirkulation ermöglicht und die Entstehung von Kondenswasser verhindert. Gerade auf dem Dach sollte Neuschnee deshalb regelmäßig entfernt werden.

Auch die Wasserleitungen und -tanks müssen vor Frost geschützt werden. Um eingefrorenen Leitungen vorzubeugen, ist es ratsam, die Frischwasserbehälter erst vor Ort zu befüllen. Schwieriger gestaltet sich die Abwasserentsorgung: Im Winter ist es sinnvoll auf Rolltanks zu verzichten, da der Inhalt im Zweifelsfall wieder aufgetaut werden muss, um den Behälter leeren zu können. Eimer sind hier eine gute Alternative, denn dann kann das Grauwasser auch gefroren ausgeschüttet werden.

Bevor es am Ende des Urlaubs auf die Heimreise geht, sollte das Wohn- oder Reisemobil von Schnee und Eis befreit werden. Damit die Abreise auch bei Tauwetter reibungslos funktioniert hilft es, Split auf dem Boden zu verteilen. Auf schlammigen Untergründen sinkt das Fahrzeug schnell ein oder findet beim Anfahren keinen Halt. Wer sein mobiles Heim gleich nach der Ankunft auf stabile Holzbohlen stellt verhindert, dass Wohn- oder Reisemobil im Matsch versinken.

 

ampnet/jri

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