Bald können Versicherungen die Kfz-Zulassung machen
Ein Kraftfahrzeug zuzulassen, kostet Zeit. Ab September sollen auch die Kfz-Versicherer die Zulassung des Fahrzeugs für ihre Kunden übernehmen können.
Autokäufer können ab September bei vielen Kfz-Versicherern auch die Zulassung für ihr Auto beantragen. Möglich wird dieser neue Service durch den heute im Bundesrat beschlossenen Ausbau der internetbasierten Zulassung. „Die Zulassung über den Kfz-Versicherer wird den Autokauf oder die Ummeldung nach einem Umzug für viele Menschen deutlich schneller, einfacher und unbürokratischer machen“, erklärte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Bisher konnten nur Privatpersonen mit dem elektronischen Personalausweis ein Auto über das Internet zulassen. Künftig dürfen sie auch Unternehmen wie Kfz-Versicherer mit der Online-Zulassung beauftragen. Für den Nachweis der Identität reicht ein Video-Ident-Verfahren statt des elektronischen Personalausweises, den bislang nur wenige Menschen nutzen. Da ein Fahrzeug ohnehin nur dann zugelassen werden kann, wenn der Halter eine gültige Kfz-Haftpflichtversicherung nachweist, steht der Halter nach dem Kauf oder nach einem Umzug ohnehin mit ihrem Versicherer in Kontakt.
Nach der Online-Beantragung werden die Stempelplaketten für die Nummernschilder künftig per Post zugestellt. In der Zwischenzeit kann das Fahrzeug aber bereits genutzt werden, denn der digitale Bescheid gilt in den ersten zehn Tagen als Zulassungsnachweis.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA), der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) begrüßten ebenfalls die Entscheidung, die Kraftfahrzeugzulassung zu digitalisieren. Das Bundesverkehrsministerium geht davon aus, dass langfristig jedes zweite Auto nicht mehr persönlich vom Autokäufer, sondern von Kfz-Versicherern, dem Autohaus oder anderen Dienstleistern internetbasiert zugelassen wird.