Küchenblöcke für den Multivan & Co. im Test
Nicht nur ausgedehnte Urlaubstouren, auch Kurztrips über wenige Tage oder das Wochenende begeistern immer mehr Menschen. Welches Fahrzeug wenn nicht der VW-Bus, bietet dafür die idealen Voraussetzungen? Den Alltagsmodellen wie Caravelle oder Multivan geben sogenannte Modulmöbel den letzten Campingschliff. VW-Bulli.de hat sich auf dem Markt umgesehen und zwei Exemplare genauer unter die Lupe genommen.
Was versteht man unter Modulmöbeln? Auch wenn der VW-Bus den Inbegriff für die mobile Freizeit darstellt, so sind nicht alle Modelle von Haus aus für kurze Campingausflüge geeignet. Während der Multivan im Alltag eine durchaus gute Figur macht und man auch durch die klappbare Schlafbank im Fahrzeug nächtigen kann, so wäre spätestens am nächsten Morgen für die Zahnpflege ein Wasserhahn in der Nähe von Nöten. Sicherlich kann man sich hier mit einem Kanister behelfen, doch eine kleine Spüle und eventuell eine kleine Kochstelle würde auch für den nachfolgenden Frühstückskaffee im Bus hilfreich sein. Abhilfe schaffen hier sogenannte Modulmöbel, auch oft Küchenblock genannt, die auf kleinstem Raum in verschiedensten Variationen Staufläche, Besteck- und Zubehörschubladen, Kocher, Spüle und sogar Kühlboxen vereinen können. Wichtig für alle Modulmöbel ist der unkomplizierte Ein- und Ausbau, sodass die Zusatzeinbauten auch nur dann ins Fahrzeug müssen, wenn Sie wirklich benötigt werden. Zumeist beschränken sich die Befestigungen auf die vorhandenen Bodenschienen. Zusätzliche Bohrungen und Befestigungen im Bus werden dann nicht benötigt. Der elektrische Anschluss für eine Kühlbox oder die elektrische Wasserpumpe erfolgt zumeist über eine Kabelverbindung zu einer nahegelegenen 12-Volt-Steckdose oder dem bekannten Zigarettenanzünder. Die Frischwasservorräte und auch das Abwasser werden in kleinen Kanistern mitgeführt, die sich unterwegs leicht füllen und entleeren lassen.
Grundlegendes
Für wen eignen sich solche Modulmöbel? Worauf sollte ich beim Kauf achten? Hat es eventuell steuerliche Auswirkungen?
Eine pauschale Empfehlung ist zum Thema Küchenblock nicht möglich. Die angebotene Vielfalt und die individuellen Bedürfnisse der Nutzer können so umfänglich und unterschiedlich sein, dass man niemandem ein einzelnes Produkt ans Herz legen könnte. Gerade deswegen sollte man sich grundlegende Gedanken vor der Anschaffung machen, denn bei den teilweise recht hochpreisigen Möbeln wäre nichts schlimmer, als die zu spät bemerkte Praxisuntauglichkeit für den eigenen Anwendungsfall. Einige Tipps können wir Ihnen vor der Anschaffung mit auf den Weg geben.
Das vorhandene Fahrzeug bildet die Grundlage zur Anschaffung eines Küchenmoduls. Hier ist in jedem Fall darauf zu achten, dass die Befestigung für den eigenen Bus gewährleistet ist und die Funktionalität nicht unnötig eingeschränkt wird. Was nützt mir ein Küchenblock, wenn nach dessen Montage die Liegefläche nicht mehr ausgeklappt werden kann? Die Hersteller haben teilweise für verschiedene Fahrzeuglinien wie Multivan, California Beach oder auch Transporter und Caravelle unterschiedliche Module im Angebot. Überprüfen Sie auf einfache Weise direkt im Bus, vielleicht mit einem oder mehreren Kartons, ob der ins Auge gefasste Küchenblock für die eigenen Platzbedürfnisse im Bus nicht vielleicht doch zu groß ist. Die Abmessungen der Möbel bekommen Sie ohne Probleme von den Herstellern und Händlern. Im Idealfall ist ein entsprechendes Modul bei einem Händler aufgebaut vorrätig, so dass man vor Ort probieren kann. Auch der Besuch eines der zahlreichen Bustreffen kann hier hilfreich sein.
Eine entscheidende Rolle spielen die Anordnung von Türen und Schubladen, Ablagefächer, ausklappbaren Tischen und Kochflächen. Hier ist es nutzlos, wenn Türen des Schrankes nur geöffnet werden können, wenn nichts anderes im Wege steht oder ausklappbare Tische genau in die falsche Richtung aufschlagen. Gerade der T5 bietet hier großes Verwechslungspotenzial, da er in einer wesentlich größeren Anzahl mit doppelter Schiebetür ausgeliefert wurde als seine Vorgänger und so unter Umständen der Platz für ein Küchenmodul von Beifahrer- zu Fahrerseite variieren muss. Lassen sich die Schranktüren jedoch nur sinnvoll auf einer Position im Fahrzeug öffnen und schließen, schränke ich die Flexibilität damit ungewollt ein.
- Achten Sie bei der Auswahl auf Angaben zum genauen Fahrzeugmodell. Nicht jeder Küchenblock passt in jede Modellvariante.
- Überlegen Sie sich in welche Richtungen Türen etc. aufschlagen sollen, auch wenn die Schlafbank umgeklappt ist, ein zusätzlicher Drehsitz in zweiter Reihe und andere notwendige Einbauten vorhanden sind.
- Versuchen Sie ein Vorführmodell des Wunschmoduls bei ihrem Händler zu bekommen, um den Einbau direkt in ihrem Bus zu testen. Es hilft auch, in diversen Internetforen nach anderen Käufern in der Umgebung zu fragen oder sich mit Kartons einen Eindruck von der Größe zu verschaffen.
Bezüglich der Ausstattung eines Moduls bleibt auszuwählen, was letztendlich wirklich benötigt wird. Dies ist natürlich individuell höchst unterschiedlich. Wer seine Kühlbox weiterhin im Kofferraum stehen haben möchte, braucht ein solches Fach nicht zwingend im Küchenblock. Soll stattdessen ein mobiles WC verstaut werden, ist natürlich auf ausreichend Platz für das entsprechende Modell zu achten. Die wohl zwei wichtigsten und notwendigsten Funktionen eines Küchenblocks sind zum einen Stauraum für Geschirr, Lebensmittel und andere Kleinteile zu schaffen und zum anderen unproblematisch Wasser unterwegs zur Verfügung zu stellen. Die Kochfunktion wird bei allen Herstellern fast grundsätzlich mit mobilen Gaskartuschen- oder auch Spirituskochern realisiert. Zwar können diese auch fest verschraubt, etwa auf ausklapp- oder ausziehbaren Unterlagen, installiert sein, es reicht aber im Grunde eine ebene Ablagemöglichkeit, damit der Kocher auch so anderweitig, etwa außerhalb des Fahrzeuges benutzt werden kann. Am besten erfährt man, was wirklich benötigt wird, wenn man etwas in der Praxis testet oder mit Gleichgesinnten Erfahrungen austauscht.
Steuerliche Auswirkungen
Mancher Hersteller wirbt damit, dass der Einbau eines Küchenblocks sich auch in steuerlicher Hinsicht günstig auswirken kann. Diese Aussagen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen. Der VdTÜV weist in Merkblättern auf die Mindestanforderungen für die Umschreibung zum Wohnmobil hin. Auf der Internetseite des TÜV-Nord finden sich die Hinweise gut erklärt und man könnte damit der Ansicht sein, dass ein einfacher Küchenblock mit Spüle und Kocher ohne Probleme aus einem Multivan ein Wohnmobil macht.
Sinn und Zweck der Umschreibung sollen dann natürlich geringere KFZ-Steuern sowie Versicherungsbeiträge sein. Hier ist jedoch grundsätzlich vorab mit dem zuständigen TÜV-Mitarbeiter zu klären, ob das ausgesuchte Modul tatsächlich zum gewünschten Ziel der Umschreibung führen kann. In den Regeln heißt es auch eindeutig, dass eine herausnehmbare Wohneinrichtung nichts an der eingetragenen Fahrzeugart ändert! Dies trifft unserer Ansicht nach auf 99% aller benutzten Küchenblöcke zu, denn einer ihrer Vorteile soll ja gerade die durch die Schienenbefestigung leichte Entfernbarkeit sein. Der Ermessensspielraum der TÜV-Prüfer führt hier allerdings auch regelmäßig zum Erfolg. Eine Garantie zur Umschreibung gibt es jedoch nicht und somit sollte man sich auch nicht mit diesen Argumenten zu einem Kauf überreden lassen.
Die Testobjekte
Wir haben uns für unseren Test zwei Küchenmodule der Firma Zillka-Mobile aus Roth bei Nürnberg (www.zillka-mobile.de) sowie der Firma Maxxcamp aus Riedlingen an der Donau (www.maxxcamp.de) ausgesucht.
Die Firma Zillka-Mobile bietet in Eigenleistung alles rund um das Thema Campingfahrzeuge an. Von Komplettumbauten, Dachumbauten und -aufbauten bis hin zum Zubehörhandel, Reparaturen und Ersatzteilen findet man hier alles, was für die mobile Freizeit in diversen Fahrzeugtypen, speziell für die neueren VW-Modelle der Baureihen T4 und T5, notwendig sein kann.
Maxxcamp hat sich dem Ziel verschrieben, durch Leichtbaumöbel und sinnvolles Zubehör die Nutzung des T5 über den Alltag hinaus zu einem vollwertigen Camper zu erweitern.
Beide Firmen bieten in ihrem Sortiment auch Küchenblöcke oder Modulmöbel an, von denen wir ihnen nachfolgend jeweils eine Ausführung näher vorstellen wollen.
Maxxcamp-Multimodul "Fritz"
Die Firma Maxxcamp hat sich der Herstellung und dem Vertrieb von Leichtbaumöbeln verschrieben, die es ermöglichen, herkömmliche T5-Modelle campingtauglich(er) zu machen. In der Woche wird das Fahrzeug beruflich oder privat mit maximalem Ladevolumen benutzt und zum Wochenende zum vollwertigen Wohnmobil umgerüstet. Maxxcamp bietet hierbei sowohl komplette Einrichtungszeilen an, als auch ein sogenanntes Multimodulsystem „Fritz“, das in drei verschiedenen Varianten hinter Fahrer- und Beifahrersitz platziert werden kann.
Durch ein spezielles Verbundmaterial sollen die Möbel sehr stabil aber auch sehr leicht sein, was einen Umbau und Transport entsprechend angenehm gestaltet. Die Farbtöne passen sich mit Anthrazit-Silber optimal den verschiedenen Innenräumen der aktuellen Bulligeneration an. Das Multimodul „Fritz“ ist in drei verschiedenen Varianten für den T5-Multivan sowie den California-Beach mit 3er-Sitzbank erhältlich. Die Befestigung erfolgt in allen Ausführungen im serienmäßigen Schienensystem im Boden der Busse.
Die erste Ausführung beinhaltet ein reines Stauraum-Modul mit zwei Schubladen, die zweite Variante besitzt zusätzlich eine Wasseranlage und das dritte Fritz-Modul hat anstelle der Schubladen eine Kühlbox in einem klappbaren Fach integriert.
Zu allen Ausführungen gibt es eine breite Zubehörpalette, etwa eine Abdeckplatte für das Spülbecken, die gleichzeitig ein Schneidbrett darstellt oder auch seitlich einhängbares Zubehör, wie eine Einkaufstasche, Weinflaschenhalterungen oder eine Konsole für einen Gaskocher. Das innovative Schienensystem, das in die Seitenwände integriert ist, macht eine Nachrüstung dabei sehr einfach. Auch Tragegriffe, die serienmäßig mit jedem Modul ausgeliefert werden, werden in das Schienensystem zum einfachen Transport des Moduls eingehakt. Maxxcamp liefert auch Adapter, mit denen eigene Ideen verwirklicht werden können. Zusätzlich sind Standfüße lieferbar, die es ermöglichen, die Module auch außerhalb des Fahrzeugs benutzen zu können, etwa im Vorzelt oder auch auf der Gartenparty zuhause.
Die Leichtbauweise durch CPL-beschichtetes Pappelsperrholz macht das Modul auch tatsächlich leicht und somit einfach von einer einzelnen Person transportierbar. 16 bis 20kg, je nach Ausführung, gibt Maxxcamp als Gesamtgewicht der Module an. Unser Testschrank in der Ausführung „Zwei Schubladen plus Wasseranlage“ brachte jedoch genau 23,8 Kg auf die Waage, das Grundgestell natürlich nicht mitgerechnet und die Kanister nicht befüllt.
Stauraum und Abmessungen
Die Abmessungen sind bei allen Modulen mit 68 cm Höhe, 55cm Breite und 45 cm Tiefe gleich. Damit passen sich die Möbelstücke ideal in den T5 wahlweise hinter Fahrer- oder Beifahrersitz. Die abgeschrägte Hinterseite lässt dabei noch eine ausreichende Lehnenverstellung zu.
Die Befestigung ist über beiliegende Schrauben, die über vorbereitete Schlitzfräsungen im Modulboden direkt in die Bodenschienen des Bullis gesteckt und dann verschraubt werden, recht schnell erledigt. Durch die relativ hoch herausstehenden Schrauben wird allerdings wertvoller Stauraum in der untersten Schublade verschenkt. Eine aufrecht stehende, handelsübliche 1,5 Liter PE-Getränkeflasche findet in unserem Testmodul nur liegend Platz. Vorbildlich ist jedoch die Ausführung der Schubladen mit einem Softeinzug, wie man ihn sonst nur aus der heimischen Küche kennt. Die Schubladen sind vollständig aus dem Modul entfernbar und können so auch ideal vor Fahrtantritt im Haus befüllt werden. Mit insgesamt gut 100 Litern Fassungsvermögen in der Stauraumvariante ist ausreichend Platz für die Ausflugskleinigkeiten vorhanden. In der zweiten Variante mit Wasseranlage ist etwas weniger Stauraum in der oberen Schublade vorhanden.
Wasseranlage
Die Wasseranlage besteht bei den Maxxcamp-Modulen aus zwei 12-Liter Kunststoffkanistern, die platzsparend auf der Rückseite in ein Fach eingestellt werden können. Mittels sehr pfiffiger drehbarer Befestigung sind beide Kanister mit einem kurzen Handgriff während der Fahrt gesichert. Ordentlich beschriftet kann auch die Verwechslung zwischen Frisch- und Abwasserkanister kaum passieren.
Das Edelstahlspülbecken hat die Abmessungen 27 x 37cm und kann mit einer separat bestellbaren Holzabdeckung vor Kratzern geschützt werden. Der Wasserhahn befindet sich nicht wie üblich direkt am Becken sondern in einem verschließbaren Fach auf der Oberseite des Moduls. Dieses kann mittels Federscharnieren geöffnet werden und gibt im geschlossenen Zustand weitere Arbeitsfläche her. Der Wasserhahn selbst ist mit einem Schlauch versehen, der es auch ermöglicht, das Wasser nicht nur direkt an der Spüle zu zapfen, sondern beispielsweise auch außerhalb des Autos durch das geöffnete Schiebefenster. So lassen sich auch auf einfachste Weise größere Behältnisse mit Wasser befüllen, die meist in der kleinen Spüle nicht unter einen normalen Wasserhahn passen würden.
Der Schalter zur Betätigung der Tauchpumpe im Frischwasserkanister befindet sich bei unserem Testmodul noch an der Vorderfront. In der neuesten Überarbeitung der Module befindet sich dieser Schalter nunmehr innerhalb des Faches für den Wasserhahn, um eine versehentliche Betätigung zu vermeiden. Zwar fließt nicht gleich das Wasser, da auch erst der Hahn per Knopfdruck entriegelt werden muss, aber Maxxcamp geht hier auf Nummer sicher. Die Wasseranlage ist sehr durchdacht, einfach zu bedienen und damit ideal für den Kurzurlaub im Bulli geeignet.
Sonstiges
Die Stromzufuhr erfolgt bei Maxxcamp über ein etwa 1,30m langes Kabel mit üblichem „Zigarettenanzünderstecker“, also 12 Volt-Anschluss. Die Modulecke, an der das Kabel herausgeführt wird, ist mit Schaumstoff ausgepolstert, um ein durchscheuern des Anschlusskabels zu vermeiden – ein mehr als durchdachtes Detail! Neben dem Schalter zur Wasserbetätigung bringt Maxxcamp noch eine weitere 12-Volt-Steckdose in Form einer Normkupplung an, über die weiteres Zubehör betrieben werden kann.
Das extra zu bestellende Untergestell macht nicht nur optisch etwas her. Es lässt sich zudem auch werkzeuglos und schnell mit dem Modul verbinden und schafft somit eine angenehme Arbeitshöhe von etwa 107 cm außerhalb des Fahrzeuges. Offiziell gibt es die Maxxcamp-Produkte nur für die T5-Baureihe. Wer die Module auch in anderen Baureihen benutzen möchte, muss zumindest bei der Befestigungsmethode selbst Hand anlegen. Möglich ist das aber aus unserer Sicht auf jeden Fall. Auch die Benutzung zweier Module, jeweils eines hinter Fahrer- und Beifahrersitz ist aufgrund der kompakten Abmessungen möglich. So können beispielweise die Varianten No.1 „Stauraum“ und No.3 „Wasseranlage plus Kühlbox“ ideal miteinander kombiniert werden.
Fazit
Wie schon in vorigen Testberichten bestätigt sich auch bei den Küchenmodulen „Fritz“ die Praxisnähe der Maxxcamp-Macher. Ausgeklügelte Ideen, wie der versenkbare Wasserhahn, innovative Befestigungssysteme für Zubehör aller Art und auch die eigentliche Materialauswahl machen die Modulmöbel zu absolut empfehlenswerten Produkten für den Bulli. Unser Testmodul in der Variante No. 2 „Wasserversorgung und Stauraum“ ist über den Maxxcamp-Shop für 1.498,00 Euro erhältlich. Zusätzlich hat der Kunde seit dem 1. März 2014 die Möglichkeit, sich mit einem Vertriebspartner in Hamburg unter vertrieb-nord(at)maxxcamp.de in Verbindung zu setzen und sich auch in der nördlichen Region die Produkte vorführen zu lassen. Das in unserem Test verwendete Untergestell schlägt noch einmal mit 298,00 Euro zu Buche, so dass unser Testmodul auf einen Gesamtwert von 1.796,00 Euro kommt. Sicherlich, und das ist der einzige Wermutstropfen, sind die Module damit nicht die günstigsten am Markt. Aus technischer Sicht können wir jedoch nur eine eindeutige Empfehlung aussprechen.
Der Zillka-Küchenblock "BasicPro"
Die Firma Zillka-Mobile bietet in ihrer Produktauswahl viele individuelle Ausbauten für die letzten beiden VW-Busbaureihen an. Die Firma war eine der ersten, die mit der Eigenkreation „Kästle“ eine Alternative für das im T5 zum Schlafen benötigte Multiflexboard anbot. Die sogenannten Universalmöbel für Multivan und Co. wurden jedoch schon weit früher für den T4 entwickelt. Die Produktreihe umfasst nach wie vor viele verschiedene Ausführungen des Küchenblocks „Basic“. Je nach Fahrzeug und dessen individuellen Abmessungen und Innenausstattungen hat der fränkische Wohnmobilspezialist eine Ausfertigung des Küchenblocks im Programm, beginnend mit der Grundversion „Basic“, der etwas besser und größer ausgestatteten Version „BasicPro“ bis hin zu Sonderformen „BasicProBeach“ und „BasicPro-Beach-S“ für die T5-Beach-Modelle und dem „BasicProWeekend“ für den Einsatz in Kastenwagen und Kombi. Die Ausführungen sind zudem teilweise auch in anderen Modellen, auch herstellerübergreifend, zu nutzen. Sonderwünsche sind mit Firma Zillka ebenfalls abzusprechend und damit durchaus möglich.
Für unseren Test haben wir uns die Küchenblockvariante „BasicPro“ mit dem Sonderzubehör „Auszug für eine Kühlbox“ ausgesucht. Die Ausführung ist hier sowohl für den T4 als auch den T5 gedacht. Entsprechendes Befestigungsmaterial für die beiden verschiedenen Schienensysteme in den Fahrzeugböden liegt der jeweiligen Bestellung natürlich passend bei. Zillka überlässt die genaue Befestigungsposition am Möbelstück dem Kunden, sodass individuelle Gegebenheiten berücksichtigt werden können.
Die Möbel sind in herkömmlicher Bauweise aus beschichteter 15mm starker Möbelbauplatte mit farblich entsprechenden Gummi-Kantenprofilen hergestellt. Der Kunde kann aus verschiedenen Dekoren und Farbtönen wählen, sodass eine möglichst optimale Anpassung an die Innenausstattung des Bullis gelingen sollte. Eine Besonderheit bei Zillka ist, dass die jeweiligen Küchenmöbel sowohl als fertig aufgebauter Schrank als auch als Selbstbausatz mit vorgefertigten Elementen ausgeliefert werden können. So kann der versierte Handwerker beim Selbstaufbau einige Euros sparen. Die entsprechende Aufbauanleitung liegt den Schränken dann bei oder kann bequem im Internet heruntergeladen werden.
Stauraum und Abmessungen
„BasicPro“ ist mit seinen Abmessungen von ca. 84cm Höhe, 55cm Breite sowie 60cm Tiefe wahrlich kein kleines Schränkchen. Sein Gewicht schlägt in unserem Fall mit 27,3 Kg zu Buche, was den alleinigen Transport zwar schwer aber nicht unmöglich macht. Die Form des Schrankes passt sich ideal an den Vordersitz sowohl im T5 als auch im T4 an. Zillka verbaut die für die Wasseranlage notwendigen Kanister immer in Richtung Sitz, egal in welche Richtung die Türen der verschiedenen Fächer aufschlagen. In unserem Modell schlagen die Türen seitlich in das Fahrzeug auf. Das Modul ist so ideal für Busse, die nur eine beifahrerseitige Schiebetür besitzen. Im T5 mit zwei Schiebetüren kann es mitunter besser sein, die Stauraumtüren nach hinten in den Fahrzeuginnenraum aufschlagen zu lassen, um den Schrank sowohl vor Fahrer- als auch Beifahrersitz stellen zu können. Aus anderem Blickwinkel kann es jedoch auch sinnvoll sein, die Türen zur Seite aufschlagen zu lassen, damit eine Zugänglichkeit auch dann gewährleistet ist, wenn die Schlafbank ausgeklappt ist. Hier kann und muss der Kunde im Vorwege entscheiden, welche der möglichen Ausführungen am sinnvollsten ist.
Unser Küchenblock beinhaltet als Sonderzubehör einen ausziehbaren Boden hinter der unteren Tür, auf der eine mobile Kühlbox platziert werden und zur Benutzung leicht vollständig aus dem Schrank hervorgezogen werden kann. Die Rückseite dieses Faches bleibt in dieser Ausführung dann offen, um eine ausreichende Lüftung der Boxen zu ermöglichen. Als passend gibt Zillka hier Kompressor- und Peltierboxen bis etwa 40 Liter Inhalt an. Ist die Kühlbox schon vorhanden, sollte vor Bestellung geklärt werden, ob die Abmessungen von 46,5 cm Höhe sowie 36,5 cm Breite des unteren Faches tatsächlich ausreichend sind. Mögliche, passende Kandidaten sind die CF-35 und CF-40 von Waeco.
Ist das untere Fach nur als Stauraum vorgesehen, ist die Rückseite geschlossen und ein weiterer Zwischenboden eingebaut. Auch das obere Staufach kann auf Wunsch mit einem Auszug geliefert werden, um zum Beispiel einen Gaskocher darauf zu befestigen.
Wasseranlage
Das Edelstahlspülbecken hat die Abmessungen 33x40cm und befindet sich mit dem in alle Richtungen schwenkbaren Wasserhahn unter einer zweiteiligen Abdeckung, die gleichzeitig auch eine Ablagefläche darstellt. Die Abdeckung kann auf zwei herausklappbare Halterungen an der Schrankseite umgeklappt werden. So ergibt sich auch bei Benutzung der Spüle eine große Arbeitsfläche. Für Frisch- und Abwasser sind zwei 12 Liter Kunststoff-Kanister seitlich auf kleinen Böden mittels Gurt befestigt. Eine Klappe ermöglicht den leichten Austausch der Kanister, wenn das Modul verbaut ist und verdeckt ansonsten den unschönen Blick auf die Plastikbehälter. Verbaut hat Zillka einen Wasserhahn, dessen Betätigung gleichzeitig die 12 Volt-Tauchpumpe im Frischwasserkanister in Gang setzt. Ein separater Schalter entfällt somit und das Wasser fließt, sobald ich den Hahn öffne.
Sonstiges
Der elektrische Anschluss erfolgt über ein etwa 2,50m und damit ausreichend langes Kabel mittels 12-Volt-Stecker an den Zigarettenanzünder des Fahrzeuges oder eine entsprechende Steckdose. Eine zusätzliche Steckdose direkt am Küchenblock wäre wünschenswert, um etwa die mobile 12 Volt-Kaffeemaschine direkt anschließen zu können. Erwähnenswert ist die unkomplizierte Befestigungsmöglichkeit in nahezu jedem Fahrzeug. Der Kunde ist nicht durch ein integriertes System auf einen bestimmten Fahrzeugtyp festgelegt, insofern kann die „Basic“-Reihe auch für die älteren VW-Bus-Baureihen interessant sein. Durch die einfache Bauweise mittels Möbelbauplatte sind Erweiterungen und individuelle Änderungen der Möbel ohne Probleme möglich. Auch die Technikpakete, also die notwendigen Zubehörteile für die Wasseranlage und den elektrischen Anschluss, sind einzeln erhältlich.
Fazit
Der „BasicPro“-Küchenblock der Firma Zillka-Mobile ist ein solides, robustes Möbelstück, das durch sein universelles Konzept nicht nur für den Bulli interessant ist. Unser Testschrank kostet im Zillka-Online-Shop als fertig aufgebautes Möbelstück 974,00 Euro. Der Preis setzt sich aus den Grundkosten für einen BasicPro-Bausatz in Höhe von 549,00 Euro, Extrakosten für die Lieferung als Fertigteil über 375,00 Euro sowie den Auszug für die Kühlbox für 50,00 Euro zusammen. Extradekore neben dem Standarddekor „Granitto“, das auch unser Testschrank trägt, sind für weitere 50,00 Euro erhältlich. Die Schränke sowie die Preise sind im Zubehörshop für jede Fahrzeugvariante konfigurierbar. Aufgrund der guten Verarbeitung, Praxistauglichkeit sowie den vielfältigen Produktausführungen für die verschiedensten Fahrzeuge, können wir die „Basic“-Reihe wärmstens empfehlen. Wer zudem noch selbst Hand anlegt, kann mit einem Bausatz bares Geld sparen.
Ob nun Maxxcamp, Zillka oder andere Hersteller – Küchenblöcke oder auch Modulmöbel machen den VW-Bus noch ein Stückchen flexibler als er ohnehin schon ist. Wer auf seinen Kurzreisen und Ausflügen die Kaffeetasse bisher wackelig auf den normalen Sitzpolstern abgestellt hat und zum Hände waschen an der Raststätte halten musste, dem sei die Überlegung, sich ein solches Universalmöbel anzuschaffen, nur anzuraten.
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